Noch etwas mehr als vier Monate, dann wirft sich die Würtharena wieder mit ihrem internationalen Kleid in Schale. Vom 16. bis 18. August steht in Neumarkt/Südtirol die 18. Auflage des Dolomitencups an. Aus Tschechien kommt dieses Mal mit dem HC Kometa Brno ein besonderer Klub.
Der Dolomitencup ist nicht nur ein renommiertes Vorbereitungsturnier, das Jahr für Jahr die Eishockeystars aus ganz Europa anzieht. Für manch einen Verein ist er auch ein gutes Omen. Beispielsweise für den HC Kometa Brno. Im August 2016 kamen die Tschechen zum ersten und bislang einzigen Mal zum Dolomitencup in den Südtiroler Süden. Und obwohl die Kufenkünstler aus Brünn in jenem Sommer auf dem vierten und letzten Platz landeten, legten sie anschließend eine historische Saison hin. Eine Saison, die mit einem erlösenden Titel endete.
Im Frühjahr 2017 hievte sich der HC Kometa Brno nämlich auf den tschechischen Eishockey-Thron. Erstmals nach 51 Jahren war es dem Klub wieder gelungen, den Titel der höchsten Liga des Landes nach Brünn zu holen – insgesamt war es der 12. Triumph der Vereinsgeschichte. In Tschechien, wo Eishockey eine Religion ist, kommt das einem Ritterschlag gleich. Und weil es so schön war, holte Kometa in der Saison darauf gleich noch einmal den Pott.
Ein einzigartiger Präsident
Wer in Tschechien Kometa sagt, der muss zwangsläufig auch den Namen Libor Zábranský erwähnen. Es gibt nicht viele Figuren, die einen Klub so sehr prägen wie der heute 50-Jährige. Einst spielte er in der Jugendabteilung von Kometa, zog dann aus, um es in die NHL zu schaffen und kehrte Anfang der 2000er-Jahre als Heilsbringer zurück. Zábranský übernahm den Verein, bewahrte ihn mit seinem Geld, Geschick und Engagement faktisch vor dem Ruin, führte ihn in die höchste Liga und schließlich zum langersehnten Meistertitel. Eigentümer, Präsident, Head- und Assistenzcoach oder Jugendtrainer – Libor Zábranský bekleidete bei Kometa alle erdenklichen Funktionen. Aktuell ist er als Geschäftsführer und Eigentümer hinter den Kulissen tätig. In der vergangenen Saison der Extraliga landete der 1953 gegründete Traditionsklub auf Platz 4 der Regular Season, blieb in einer packenden Viertelfinalserie aber an Litvinov hängen. Die Planungen für die neue Spielzeit sind längst angelaufen – und vielleicht bringt der Dolomitencup auch dieses Mal Glück. Der HC Kometa Brno ist jedenfalls der zweite Verein, der seine Teilnahme am Pre-Season-Turnier bestätigt hat. Auch der EHC Kloten aus der Schweizer National League ist dabei.