Mit viel Gebrüll ins Finale: Die Löwen Frankfurt aus Deutschland haben am Samstag das zweite Halbfinale bei der 19. Auflage des Dolomitencups gegen Vålerenga Oslo (Norwegen) mit 4:1 für sich entschieden. Im Endspiel wartet am Sonntag ab 20 Uhr der tschechische Vize-Meister Dynamo Pardubice.
Am Freitag hatte Dynamo Pardubice im ersten Halbfinale gegen den EV Landshut ein regelrechtes Torfeuerwerk gezündet und seinem Gegner beim 7:0 keine Chance gelassen. Derart einseitig verlief das zweite Semifinale am Samstag lange Zeit nicht, dafür bekamen die vielen Fans im Match zwischen Vålerenga Oslo und den Löwen Frankfurt 50 Minuten lang die volle Ladung Spannung und Emotionen geboten. Am Ende setzte sich der hessische DEL-Klub dank eines „finale furioso“ gegen den norwegischen Rekordmeister mit 4:1 durch und steht im Dolomitencup-Finale.
Nach einem weitgehend ereignislosen Startdrittel kam im zweiten Abschnitt ordentlich Pfeffer ins Match. Vor allem, weil Vålerengas Fanliebling Jørgen Karterud nach 23 Minuten den Torbann brach. In Überzahl bugsierte der Routinier die Scheibe clever ins lange Eck und ließ die zwei Dutzend mitgereisten Fans aus dem hohen Norden ausflippen. Vålerenga schien nun alles im Griff zu haben und deckte Frankfurt-Goalie Cody Brenner nur so mit Schüssen ein. Doch ausgerechnet in einer der heikelsten Situationen – sprich in Unterzahl – gelang den Löwen der Ausgleich. Matthew Wedman brach mit einem Konter durch, Cameron Brace war beim Abpraller zur Stelle – und schon stand es 1:1 (33.).
Emotionen und ein „finale furioso“
Das Spiel lebte zu jenem Zeitpunkt längst nicht mehr nur von der Spannung, sondern auch von den vielen Härteeinlagen und Emotionen. Und so gerieten sich die Cracks auf dem Eis mehrmals in die Haare, wodurch sich die fast ausverkaufte Würtharena in einen wahren Hexenkessel verwandelte. Pre Season? Von wegen!
Bis dahin war das Match auf des Messers Schneide, doch im Schlussabschnitt zündete Frankfurt den Turbo und riss die Partie auf seine Seite. Zuerst stocherte Wedman die Scheibe nach einem Daniel-Pfaffengut-Schuss über die Linie (48.), dann erwischte Chris Wilkie den Vålerenga-Goalie Mathias Arnkværn mit einem Blueliner auf dem falschen Fuß (50.). In Überzahl führte Michael Joyaux schließlich die Entscheidung herbei (54.) – es war dies das dritte Frankfurter Tor, für das die Special Teams verantwortlich waren.
Jetzt kommt der Finaltag
Nun steht beim Dolomitencup der große Finaltag an. Am Sonntag werden sich ab 15:45 Uhr Vålerenga Oslo und der EV Landshut im Spiel um Platz 3 gegenüberstehen, ab 20 Uhr kämpfen Dynamo Pardubice und die Löwen Frankfurt um den Titel. Pardubice hält bislang bei zwei Dolomitencup-Trophäen, die Frankfurter bei deren drei. Die Fans dürfen sich also auf einen wahren Leckerbissen freuen.
Löwen Frankfurt – Vålerenga Oslo 4:1
Frankfurt: Brenner (Pantkowski); Maksim Matushkin-Pasanen, Bidoul-Joyaux, Niehus-McKiernan, Fabio Kose; Lilja-Fröberg-Dunham, Wilkie-Wedman-Brace, Timo Kose-Pfaffengut-Schweiger, Proft-Burns-Lobach
Coach: Tom Rowe
Vålerenga: Arnkværn (Vuotilainen); Larsson-Ekelund, Oscar Matushkin-Nilsen, Koch-Bøen Rokseth, Bjerke-Mowe; Mathis Olimb-Ken Olimb-Caamano, Karterud-McLaughlin-Kalterud, Røymark-Halmrast-Christiansen, Finstad-Brekke-Torrissen, Kokkim
Coach: Roy Johansen
Tore: 0:1 Jørgen Karterud (22.47), 1:1 Cameron Brace (32.20), 2:1 Matthew Wedman (47.25), 3:1 Chris Wilkie (49.56), 4:1 Michael Joyaux (53.31)
MVP: Brenner (Frankfurt), Torrissen (Vålerenga)
Schiedsrichter: Moschen, Pinié
Zuschauer: 723
Foto: Max Pattis